+49 8273 9933899 info@bio-weinkiste.de

Vieler Orts werden Weine traditionell in Holzfässern ausgebaut. Dabei werden in den Weinbauregionen Europas verschiedene Fässer bevorzugt. In den Rotweingegenden Frankreichs wird meist das Barrique, ein Eichholzfass mit einem Fassungsvermögen von ca.225 Liter, verwendet. Die Barrique – Eichenholzfässer werden aus unbehandeltem, abgelagertem Eichenholz gefertigt und bei der Herstellung innen geröstet. Der Vorgang des Röstens bezeichnet man auch als Toastung. Diese Toastung (leicht, mittel, stark) ist entscheidend für die späteren Geruchs- und Geschmacksaromen eines im Barriquefass ausgebauten Weines. Das Volumen von 225 Litern ist optimal, da bei dieser Größe das Verhältnis von Holzoberfläche zum im Fass befindlichen Wein ideal ist. Dies ist wichtig, da der Wein im Barriquefass durch kontinuierliche Zufuhr von Sauerstoff durch das Holz heranreifen kann. Nur durch diesen Reifeprozess, der sich zum Teil in der Flasche fortsetzt, können sich die Weinaromen harmonisch mit den Aromen aus dem Barrique vereinen.
Für den Ausbau von Weißwein werden meist eher größere Fässer verwendet wie z.B. an Mosel, Saar und Ruwer das Fuder mit 1000 Litern. Früher wurde zu deren Herstellung auch manchmal Kirschholz verwendet, aber mittlerweile hat
sich das Eichenholz durchgesetzt. Die Größe der Oberfläche, also der Kontakt von Wein und Holz, ist entscheidend für die Weinentwicklung. Je weniger rasch sich die Weine entwickeln sollen, umso größer sollte das Fass sein. Auch das Alter eines Fasses ist eine Variable. Die Lagerung in älteren Fässern gibt dem Wein eine feine elegante Stilistik und unterstreicht diese nur mit einem Hauch Holz. Selbstverständlich ist auch die Zeit von großer Bedeutung. Je länger der Wein im Holz reift, desto intensiver werden die Holznoten und desto größer das Lagerpotenzial auf der Flasche. Das Barriquefass hat sich heute in der internationalen Weinproduktion durchgesetzt und die darin gereiften Tropfen entsprechen der allgemeinen Vorstellung von einem kräftigen, vollmundigen Wein. Aus Kostengründen werden vor allem in der „neuen Welt“ heute teilweise Eichenholzspäne in einem Edelstahl oder Betonfass eingesetzt, womit ein ähnliches Ergebnis wie im Barrique erzielt wird. Obgleich diese Methode unter Traditionalisten verschrien ist, verbreitet sie sich
sogar in Europa. Aber alle diese grundlegenden Fakten sind hinten anzustellen, wenn es um ein Weingut, den Winzer, seine Erfahrungen, seine Philosophie und seine Weine geht. Da die Persönlichkeit und die Individualität die spannendste
Variable sind.