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Es ist Herbst geworden, auch im Weinberg. Die Blätter der Reben färben sich
schon langsam. Dazwischen leuchten goldene, rote oder fast schwarze Trauben.
Jeder Winzer fiebert das ganze Jahr auf den Herbst hin, auf die Jahreszeit, welche
letztendlich über Qualität, Aromatik, Stilistik und Ertrag des Jahrgangs entscheidet.
Um die Traubenreife zu bestimmen, gibt es mehrere Ansätze, wie beispielsweise die Bestimmung des Mostgewichtes, des PH Wertes und natürlich die Sensorik. Das Mostgewicht gibt an, um wie viel Gramm ein Liter Most schwerer ist als ein Liter Wasser bei 20°Celsius. Benannt ist diese Art der Reifebestimmung nach ihrem Erfinder Ferdinand Oechsle. Die Bestimmung der Oechsle war lange die meist verwendete Methodik, dabei wird der Zuckergehalt der Beeren und anhand dessen die Reife bestimmt. Heute, wo es nicht mehr nur auf Süße und hohe Alkoholwerte ankommt, sondern die Tendenz zu weniger alkoholischen, frischeren Weinen geht, wird zusätzlich mehr auf den PH Wert, die Säure und am wichtigsten die Aromatik der Beeren gesetzt. Wenn der Reife- und somit Lesezeitpunkt bestimmt ist, werden die Trauben gelesen. Egal ob maschinelle oder Handlese, es ist sehr wichtig, nur die gesunden Trauben zu lesen; das kann in schwierigen Jahrgängen, zum Beispiel einem feuchten, regnerischen Herbst, extreme Selektion bedeuten. Für die Weine in den höchsten Qualitätsstufen ist eine solche Selektion (vor allem bei Rotweinen), unabhängig von der Witterung, immer erforderlich. Nur aus den besten, reifsten, kleinsten und aromatischen Beeren wird später ein Spitzenwein.Dabei ist ein möglichst kühler, schonender Transport und die Weiterverarbeitung entscheidend. Die Methoden bei der Weiterverarbeitung sind sehr vielfältig und werden regional und vor allem stilistisch unterschieden. Klassisch werden die Trauben entrappt und eingemaischt, das heißt von den Rispen entfernt. Bei der Weißweinproduktion werden die Trauben nach unterschiedlichen Maischestandzeiten
gepresst und dann als Most vergoren. Bei der klassischen Rotweinbereitung
werden die ganzen Trauben oder die Maische vergoren, um eine höchstmögliche
Geschmacks-, Tannin- und Farbausbeute zu gewährleisten. Und teilweise
blubbern und brummen die gärenden Weine schon im Keller.

Zusammengefasst, ist die Weinlese eine schöne, aufregende und arbeitsame Zeit. Und nach einem langen Lesetag fühlt man vor allem eins: Erntedank.