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Es ist zu vermuten, dass Winzer nach der Weinlese während der Wintermonate Urlaub machen oder im Keller bleiben. Dem ist nicht so. Hat zu Beginn des Winters die Rebe alle Blätter verloren zieht sich der Saft immer mehr in Richtung Wurzeln zurück. Während der Vegetationsruhephase beginnt der Rebschnitt . Als erstes bestimmt man das einjährige Holz, also alle im Vorjahr gewachsenen Triebe. Sie sind meist gelbbraun, oder rotbraun und haben im Abstand von 5-15 cm Knospen/Augen. Nur gut gewachsenes, einjähriges Holz (erkennbar an der Struktur des Holzes) trägt Früchte. Die Früchte für den nächsten Jahrgang wachsen aus den Augen des Vorjahresholzes. Gutes, einjähriges Holz ist mindestens bleistiftdick und nah am Stamm, hat wenig Verästelungen und lässt sich gut biegen. Für die klassische Spaliererziehung der Rebe werden zwei Fruchtruten mit je 7-12 Augen angeschnitten und im Frühjahr an den Draht gebunden. Vorsichtige Winzer lassen zusätzlich noch eine Frostrute stehen, die im Falle eines starken oder späten Frostes als „Not-Rute“ gebogen werden kann. Damit die Rebe auch im nächsten Jahr im Kopfbereich genügend einjähriges Holz hat und sich nicht von Jahr zu Jahr weiter nach oben aufbaut, bleibt dort ein Zapfen mit zwei Augen stehen. Außer den Fruchtruten und Zapfen wird alles Holz geschnitten und entfernt. Als letzter Schritt werden noch die Fruchtruten geputzt, das heißt man schneidet die kleinen Verästelungen weg. Nach dem Rebschnitt kehrt Ruhe in den Weinberg ein. Der Winzer bereitet sich auf das Frühjahr vor. Drahtanlagen werden repariert, Pfosten ausgetauscht. In einige magere Weinberge wird organisches Material (Kompost) ausgebracht . Bis zum ersten Frühlingstag tritt nun die Kellerarbeit in den Vordergrund. Die ersten Weine warten schon auf die Filtration und/ oder Füllung .